Der Leichenkeller ist ohnehin kein vielfrequentierter Ort, schon gar nicht nachts um halb drei. Julian Hosp präparierte einen Körper, da öffnete sich knarzend die Tür, und der Medizinstudent wähnte sich in einem Gruselfilm. Statt eines Zombies erschien sein Professor, der prüfen wollte, ob Hosp tatsächlich nachts um zwei zum Präparieren kommt, so wie er es tagsüber angekündigt hatte. Denn tagsüber hatte er keine Zeit zum Studieren, er musste ja kitesurfen. Arzt geworden ist er trotzdem – und vieles mehr.
Mediziner, Sportler, Geschäftsmann, Vortragender, Buchautor: Heute deckt Dr. Julian Hosp eine beeindruckende Bandbreite ab. Damit wir einander zum DO-IT-Talk begegnen konnten, mussten wir Kontinente überbrücken: Der gebürtige Tiroler hat seinen Lebensmittelpunkt nach Hongkong verlegt. In unserem gut halbstündigen Google Hangout berichtet er von seiner Schulzeit in den USA, dem Studium in Österreich und seiner kurzen Erfahrung als Arzt im Krankenhaus, die ihn dazu bewog, Geschäftsmann zu werden.
Als Schüler ging er ins Ausland, so bald es ging, lernte in den USA das Kitesurfen lieben, und kehrte zurück nach Innsbruck, weil sich in Österreich professioneller Sport und ein Studium besser verbinden lassen. Seine erste Kitesurf-Ausrüstung verdankt Hosp übrigens seinem Vater. „Dafür bin ich ihm bis heute dankbar“, sagt Julian Hosp.