Wer in Firmenbroschüren blättert, der findet oft Angaben zur Firmengeschichte. Wann gegründet, wann eine neue Halle gebaut, wann einen neuen Geschäftsführer berufen. Eine langweilige Chronografie, die dem Kunden ebenso wenig sagt wie die Feststellung, dass es ein Produkt seit so und so vielen Jahren gibt oder dass der unlängst gestorbene ehemalige Mitarbeiter 35 Jahre im Unternehmen beschäftigt war. „Wenn Unternehmen solche Dinge anschaulicher transportieren, dann erreichen sie die Leute ganz anders“, sagt Michael Egger. Der Historiker hat sich spezialisiert auf „Geschichtsmarketing“: Er verwebt Episoden aus der Unternehmenshistorie zu Geschichten, die Menschen erreichen.
Gemeldet hatte sich Michael Egger bei mir, weil ihn der DO-IT-Talk mit Josef Missethon nicht losließ. Dort war es um Werte gegangen, ein Thema, das Unternehmen nicht hoch genug bewerten können. „Für was stehe ich“, das sollte jede Firma für sich klären, ein Leitbild entwickeln und eine Identität – basierend auf dem, was gewesen ist. Und da kommt Michael Egger ins Spiel. Immer wieder stellt er fest, dass bei Unternehmen jeder Größe eine Menge Wissen brachliegt oder mit dem Ausscheiden eines Mitarbeiters verloren geht. Wissen, das als Geschichte aufbereitet Emotionen wecken und den Umsatz ankurbeln kann.
Im heutigen DO-IT-Talk berichtet Egger von seinem Beruf und seinem Werdegang, der ihn an manchen Wendepunkt geführt hat. Der promovierte Historiker und Fachmann für Geschichtsmarketing stand früher als Dreher an der Werkbank.